SeasonCell – Saisonale Wärmespeicherung
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Das Luzerner Start-Up SeasonCell entwickelt einen saisonalen Wärmespeicher.
Das Luzerner Start-Up SeasonCell entwickelt ein saisonales Energiespeichersystem für Häuser mit verschiedensten Heizsystemen wie beispielsweise einer Wärmepumpe. Es speichert die überschüssige Energie im Sommer zuverlässiger als bisherige Technologien und macht sie so für die kalten Monate nutzbar. Im Winter ist die Stromproduktion in der Schweiz bereits heute knapp. Im Sommer dagegen wird mehr Elektrizität produziert als verbraucht.
Das technische Prinzip hinter SeasonCell gibt es seit über 100 Jahren und wir kennen es heute von wiederverwendbaren Taschenwärmern. Die enthaltenen Phasenwechselmaterialien lösen durch einfaches Knicken einen Kristallisationsprozess aus. Bei diesem Vorgang wird Energie in Form von Wärme frei. Durch heisses Wasser wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt und so kann Energie praktisch verlustlos über längere Zeit gespeichert werden.
So funktioniert auch SeasonCell: Im Sommer füllen sich die Speicher mit CO2-neutraler Überschussenergie aus Photovoltaikanlagen. Im Winter wird der Kristallisationsprozess kontrolliert ausgelöst und die gespeicherte Energie in Form von Wärme abgegeben. Dies unterstützt die Luft-Wasser-Wärmepumpe, welche dadurch effizienter wird. Der Winterstromverbrauch kann damit um bis zu 30% reduziert werden.
SeasonCell wünscht sich von der LUKB einen Förderbeitrag in der Höhe von 75’000 Franken. Mit dem Beitrag werden das Design sowie der anschliessende Bau eines Prototyps ermöglicht. Mit dem ersten Einsatz des saisonalen Wärmespeichers in Gebäuden im Kanton Luzern wird die Region eine schweizweite Vorreiterrolle einnehmen können.
Die Energiespeicherlösung von SeasonCell leistet einen Beitrag, um Gebäude mit erneuerbaren und klimaschonenden Energiequellen zu beheizen. Ziel ist es, bis 2030 über 100 SeasonCell-Anlagen zu installieren. Das würde jährlich über 200 Tonnen CO2 einsparen im Vergleich zu konventionellen Ölheizungen.
Das System hilft ausserdem, die Effizienz von Luft-Wasser-Wärmepumpen zu steigern und damit den Stromverbrauch im Winter zu reduzieren. Das entlastet auch das gesamte Stromnetz. Die Technologie lässt sich einfach in bestehende Wärmesysteme integrieren und die verwendeten Materialien sind klimafreundlich.
Das Luzerner Start-up SeasonCell hat ein Heizsystem entwickelt, welches im Sommer Energie speichert, um sie im Winter nutzen zu können.
Das technische Prinzip ist das gleiche wie bei wiederverwendbaren Taschenwärmern: Das Knicken eines Metallplättchens in Phasenwechselmaterial löst einen Kristallisationsprozess aus, der Hitze abgibt. Zufuhr von warmem Wasser versetzt den Stoff in den Ursprungszustand – Energie wird praktisch verlustlos gespeichert. 2024 will SeasonCell den ersten Prototypen der Anlage bauen. Simon In-Albon, Mitgründer von SeasonCell, sagt:
«Der LUKB-Zukunftspreis kam für uns zum richtigen Zeitpunkt.» Für das Voting setzte SeasonCell nicht nur auf digitale Kanäle, sondern auch auf persönlichen Kontakt. Das Team druckte Flyer mit einem QR-Code, der direkt zum Voting führte. An einem Nachmittag seien so rund 400 Stimmen zusammengekommen, sagt In-Albon. Bis kurz vor Schluss hoffte das SeasonCell-Team auf den Sieg: «Wir waren bis halb zwölf in der Nacht auf Stimmenfang. Als das Resultat klar war, zogen wir die Schuhe aus und kühlten unsere Füsse in einem Brunnen ab. Mit einem Bier stiessen wir auf den zweiten Platz an.»