Hauszeit mit Herz
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Der Verein Hauszeit ermöglicht erschöpften Müttern und Vätern eine Auszeit vom Familienalltag, um einem Eltern-Burnout vorzubeugen.
Der Verein Hauszeit ermöglicht erschöpften Müttern und Vätern eine Auszeit vom Familienalltag, um einem Eltern-Burnout vorzubeugen. In einer betreuten Wohngemeinschaft in Sursee finden die Betroffenen ein Zuhause auf Zeit. Der Verein, in dem über 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aktiv sind, bietet diverse therapeutische Angebote und Freizeitaktivitäten an und hilft den Familien, die Kinderbetreuung auch während dieser Zeit sicherzustellen.
Viele Eltern kommen im Familienalltag kaum zur Ruhe und leiden unter Erschöpfung, die zu einem Burnout führen kann. Der Verein «Hauszeit» möchte dem vorbeugen und bietet Eltern die Möglichkeit, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Der Aufenthalt in der Institution dauert maximal sechs Wochen und das Angebot lässt sich schnell und ohne grosse administrative Hürden in Anspruch nehmen.
Die Betreuung vor Ort wird auf die Bedürfnisse der Familie angepasst, die betroffenen Väter und Mütter werden möglichst von ihren alltäglichen Pflichten entbunden. Zum Auftanken können sie an Aktivitäten wie Yoga, Wandern oder Velofahren teilnehmen. Gespräche, Coaching und Erziehungsberatung unterstützen die Eltern dabei, ihre Gedanken zu ordnen und Ansätze zu entwickeln, wie sie ihren Alltag meistern. Therapien wie Achtsamkeitstraining und Craniosacrale Osteopathie gibt es auch vor Ort. Sie helfen dabei, die eigenen Ressourcen wieder wahrzunehmen und zu aktivieren. Nach der «Hauszeit» können die Betroffenen gestärkt und mit neuen Lösungsansätzen und Perspektiven in den Alltag zurückkehren.
Die Kosten für einen Aufenthalt sind Einkommensabhängig und bewegen sich zwischen 350 und 1’100 Franken in der Woche. Grundsätzlich soll es aber allen Menschen möglich sein, sich eine solche Auszeit zu nehmen. Deshalb erhofft sich der Verein von der LUKB einen Förderbeitrag von 50’000 Franken. Das Geld soll in den Fonds für einkommensschwächere Familien fliessen. So können Eltern eine Hauszeit nehmen, auch wenn ihr Budget knapp ist.
In der betreuten Auszeit hat das Wohlergehen erschöpfter Eltern erste Priorität. Der Verein schafft Rahmenbedingungen, um die Familie zu schützen, indem Ruhe und Erholung ermöglicht wird. So wird die Gesundheit gestärkt, erschöpfte Elternteile können eine Pause einlegen und zu neuen Kräften kommen. Fachpersonen unterstützen die Mütter und Väter zudem mit Strategien und Lösungsansätzen für die Alltagsherausforderungen.
Sévérine Bächtold Sidler, Verein Hauszeit mit Herz
«Ich war schon überrascht, dass wir es aufs Podest schafften», sagt Sévérine Bächtold Sidler, Initiantin und Geschäftsleiterin von Hauszeit mit Herz. Ihr Angebot adressiert das Tabuthema Burnout bei Eltern und bietet überforderten und erschöpften Eltern die Möglichkeit, sich in einer betreuten Wohngemeinschaft zurückzuziehen und zu erholen. Während der Zeit werden die Kinder zu Hause betreut. Bächtold Sidler sagt:
«Ich bin sehr berührt vom Zusammenhalt der Menschen. Offenbar hat man inzwischen erkannt, wie wichtig die Themen Burnout und Überlastung sind.» Die 45-Jährige sieht den Preis auch als Wertschätzung für die rund 40 ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer. Sie sagt: «Ein Projekt wie unseres ist ohne Ehrenamt unmöglich. Viele Leute wollten uns wohl auch deshalb unterstützen.» Das Geld fliesst nun in einen Fonds, der Eltern mit tieferem Einkommen eine Auszeit ermöglicht.